Der Aufenthalt in Irland war keine komplett neue Erfahrung, da ich schon einige Male dort gewesen bin. Drei Tage nach meiner Ankunft in Ennis machte ich mich auf den Weg Richtung Dublin. Die ersten Meter führte mich mein Navi über Feldwege und schlecht befahrbare Straßen. Mein erstes Ziel Limerick erreichte ich trotzdem ohne Probleme. Für die folgenden Etappe schaute ich mir die Routen jedoch etwas genauer an und fuhr in der Folge überwiegend auf Straßen, die auch als solche auf der Karte erkennbar waren. Viele Fahrradwege hat es in Irland nicht. Es hat jedoch auch relativ wenig Verkehr im irischen Hinterland, so dass man trotzdem angenehm fahren kann. Die Etappen waren wie vorab geplant immer zwischen 20 und 70 Kilometer lang. Es war deshalb ein sehr angenehmes Reisen. Nach der etwas längeren Pause in den USA, in der ich meistens ohne Taschen unterwegs war, war der Einstieg mit niedrigen Kilometern genau richtig. Das Wetter war überraschend gut für Februar und ich hatte nur während meiner vorletzten Etappe nach Naas einen längeren Regenschauer auf den letzten 15 Kilometern.
Dublin erreichte ich wie geplant am 20. Februar. Wir hatten uns zu siebt für 3 Tage ein Penthouse Apartment im 9. Stock gemietet, welches für Dublin Verhältnisse trotzdem noch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis hat. Natürlich gab es einiges zu erzählen und mit dem ein oder anderen Bier fiel dies natürlich vor allem in den Abendstunden noch leichter. Die 3 Tage gingen wie immer viel zu schnell vorbei. Irgendwie war es ein komisches Gefühl weitere 2 Tage allein in Dublin zu bleiben, während die anderen einfach wieder nach Hause flogen. Am Abend besuchte ich noch ein Gaelic Football Spiel. Schon eine etwas kuriose Sportart, aber auch interessant es mal im Stadion zu sehen und mit immerhin 35.000 Zuschauer war das Stadion zumindest auf den unteren Rängen gut gefüllt.
Am 25. Februar ging schließlich mein Flieger nach Bilbao und somit waren knapp 3 Wochen Irland schon wieder vorbei. Beim Landeanflug auf Bilbao war ich zunächst erstaunt über die vielen Berge. Ich hatte mich vorab nicht wirklich mit der Region und der Stadt Bilbao befasst. Ich hatte meine Route in erster Linie aufgrund der kürzeren Zeit in den USA und dem guten Flugangebot nach Bilbao verlegt. Umso mehr war ich anschließend auch von der Stadt Bilbao an sich überrascht. Diese ist wirklich schön und liegt in Mitten dieser Bergketten. Ich blieb jedoch nur einen Tag in Bilbao und machte mich auf den Weg Richtung Frankreich. Dazwischen lag noch San Sebastian und das Wetter und die Stadt waren so schön, dass ich schließlich für 3 Tage in San Sebastian blieb. Grundsätzlich muss ich die spanischen Autofahrer wirklich loben. Der Mindestabstand wird so gut wie immer eingehalten. Auch in Kurven und bei Gegenverkehr wird sehr selten überholt. Auch wenn es selten Radwege oder Seitenstreifen entlang meiner Route gab, ich fühlte mich stets sicher. Die Berge waren teilweise anstrengend zu fahren aber mit entsprechenden Pausen auch sehr gut machbar. Außerdem konnte ich in kurzer Hose und T-Shirt fahren. Da fällt alles gleich leichter. Spanien hat mir letztlich so gut gefallen, dass ich eventuell dieses Jahr nochmal in den Urlaub dort hin gehen werde.
Von San Sebastian ging es zunächst nach Bayonne. Bayonne ist eine schöne kleine Stadt, die etwa 10 Kilometer vom Atlantik entfernt liegt. Da ich in Bordeaux auch ein paar Tage Pause machen wollte, musste ich jetzt allerdings erstmal ein paar Kilometer machen. Am nächsten Tag folgte deshalb auch die bisher längste Etappe der gesamten Reise. Über einen hier verlaufenden Eurovelo Radweg ging es nördlich bis nach Biscarrosse. Knapp 147 Kilometer zeigte der Tacho am Tagesende an. Danach wurde nur noch relaxt. Die 80 Kilometer am nächsten Tag nach Bordeaux fühlten sich dagegen eher nach einer Kurzetappe wie in Irland an.
Bordeaux ist eine schöne alte französische Stadt. Gerade mit den engen Gassen und der mehr als breiten Flusspromenade hat die Stadt ihren eigenen Charme. Insgesamt bleibe ich 3 Tage in Bordeaux. Danach soll es auf direktem Weg Richtung Paris gehen. Das werden mit dem Fahrrad zwischen 600 bis 700 Kilometer sein. In Paris möchte ich am 14. oder 15. März ankommen und ebenfalls 3 oder 4 Tage verbringen. Ein Pausentag dazwischen ist nicht geplant. Ich hoffe, dass das Wetter weiterhin überwiegend gut bleibt und die Straßen gut zu befahren sind.