Ankunft in Sydney

Ein paar Tage früher als geplant erreichte ich Sydney. Gerade gegen Ende des Reiseabschnitts lagen die Tageskilometer immer um die 100 Kilometer und so fuhr ich quasi von einem Campingplatz zum nächsten. Viel gab es in diesem Abschnitt nicht zu sehen. Aber über die App Wiki Camps konnte ich mir immer schöne Campingplätze heraussuchen.

Auf meiner vorletzten Tagesetappe hielt vor mir ein Auto und der Mann winkte mich wild gestikulierend heraus. Es war ein Australier der einen Fahrradverleih hatte und selbst auch oft mit dem Fahrrad unterwegs ist. Er war überrascht wie ähnlich unsere Fahrräder waren, oftmals mit genau den gleichen Komponenten. Nach ein paar Minuten fiel ihm ein, dass er sein Rad ja im Transporter hatte. Er öffnete die Tür und bis auf Kleinigkeiten hätte es wirklich auch mein Rad sein können. Er gab mir anschließend noch ein paar Tipps mit welchen Fähren ich am besten direkt an der Küste bis nach Sydney komme und auch für die USA gab er mir Hinweise und nannte verschiedene nützliche Apps. Am gleichen Tag hatte ich dann auch noch meinen ersten Plattfuß in Australien. Das Loch schien aber recht klein zu sein. Daher schaffte ich die letzten 25 Kilometer mit zweimal Reifen aufpumpen zum geplanten Campingplatz. Hier konnte ich nun in aller Ruhe den Reifen wechseln und das Loch flicken. Es sollte zugleich meine letzte Nacht auf einem australischen Campingplatz sein. Der Preis für eine Nacht war auf diesem Platz unverhältnismäßig hoch. Da ich aber keine andere Wahl hatte, bezahlte ich die umgerechnet 50 Euro pro Nacht.

Am nächsten Tag ging es auf die letzte Etappe nach Sydney. Auf der Fähre nach Palm Beach konnte man nur Bar bezahlen. Ich hatte jedoch nur meine Kreditkarten und US-Dollar, die ich mir vor der Reise besorgt hatte. Ich machte mir darüber aber keine weiteren Gedanken. Schließlich hatte die Fähre schon abgelegt und man musste während der Fahrt bezahlen. Eine Gruppe Radsportler wurde darauf aufmerksam, während ich mit dem Kontrolleur redete. Kommentarlos übernahmen sie nun die Kosten für die Fähre. Natürlich ein sehr feiner Zug unter Fahrradfahrern.

Die letzten 30 Kilometer bis nach Manly Beach im Norden von Sydney fuhr ich anschließend ganz gemütlich. Über die Fähre von Manly ging es direkt ins Herzen Sydneys. Vor ein paar Tagen hatte mir ein Australier die Fähre von Manly empfohlen. Mit dieser sei es weitaus schöner in die Stadt einzufahren als in dem dichten Verkehr. Damit sollte er auch recht behalten. Die Fähre hielt direkt zwischen der Harbour Bridge und dem Opernhaus. Besser konnte eine Einfahrt nach Sydney eigentlich nicht sein. Nach den ersten obligatorischen Fotos machte ich mich auf die letzten Meter Richtung Hostel.

Insgesamt habe ich jetzt eine Woche in Sydney. Einen genauen Plan für diese Woche gibt es nicht. Die 100 Kilometer entfernten Blue Mountains würde ich mir gerne anschauen und noch dazu muss das Fahrrad für den Flug wieder verpackt werden. Die ersten Eindrücke von Sydney waren auf jeden Fall sehr gut. Hier wird es mir bestimmt nicht langweilig.

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